{536 Notwendigkeit der Massenversammlung} größeren Gemeinschaft erhält, was bei den meisten Menschen kräftigend und ermutigend wirkt...

Jak cię złapią, to znaczy, że oszukiwałeś. Jak nie, to znaczy, że posłużyłeś się odpowiednią taktyką.
Der
gleiche Mann wird im Rahmen einer Kompanie oder eines Bataillons, umgeben von allen seinen
Kameraden, leichteren Herzens zum Sturm antreten, als er dies, ganz auf sich allein angewiesen, täte. Im
Rudel fühlt er sich immer noch etwas geborgen, und wenn auch in der Wirklichkeit tausend Gründe
dagegen sprächen.
Die Gemeinsamkeit der großen Kundgebung aber stärkt nicht nur den einzelnen, sondern sie verbindet
auch und hilft mit, Korpsgeist zu erzeugen. Der Mann, der als erster Vertreter einer neuen Lehre in
seinem Unternehmen oder in seiner Werkstätte schweren Bedrängnissen ausgesetzt ist, bedarf
notwendig jener Stärkung, die in der Überzeugung liegt, ein Glied und Kämpfer einer großen
umfassenden Körperschaft zu sein. Den Eindruck dieser Körperschaft erhält er jedoch erstmalig nur in
der gemeinsamen Massenkundgebung. Wenn er aus seiner kleinen Arbeitsstätte oder aus dem großen
Betrieb, in dem er sich recht klein fühlt, zum ersten Male in die Massenversammlung hineintritt und nun
Tausende und Tausende von Menschen gleicher Gesinnung um sich hat, wenn er als Suchender in die
gewaltige Wirkung des suggestiven Rausches und der Begeisterung von drei- bis viertausend anderen
mitgerissen wird, wenn der sichtbare Erfolg und die Zustimmung von Tausenden ihm die Richtigkeit der
neuen Lehre bestätigen und zum erstenmal den Zweifel an der Wahrheit seiner bisherigen Überzeugung
erwecken — dann unterliegt er selbst dem zauberhaften Einfluß dessen, was wir mit dem Wort
Massensuggestion bezeichnen. Das Wollen, die Sehnsucht, aber auch die Kraft von Tausenden
akkumuliert sich in jedem einzelnen. Der Mann, der zweifelnd und schwankend eine solche
Versammlung betritt, verläßt sie innerlich gefestigt: er ist zum Glied einer Gemeinschaft geworden.
Die nationalsozialistische Bewegung darf das nie vergessen und sie darf sich insbesondere nie von jenen
bürgerlichen Gimpeln beeinflussen lassen, die alles besser wissen, aber nichtsdestoweniger einen großen
Staat samt ihrer
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eigenen Existenz und der Herrschaft ihrer Klasse verspielt haben. Ja, sie sind ungeheuer gescheit,
können alles, verstehen jedes — nur eines allein haben sie nicht verstanden, nämlich zu verhindern, daß
das deutsche Volk in die Arme des Marxismus falle. Da haben sie erbärmlichst und jämmerlichst
versagt, so daß ihre jetzige Eingebildetheit nur Dünkel ist, der als Stolz bekanntlich immer neben der
Dummheit an einem Holz gedeiht.
Wenn diese Menschen heute dem gesprochenen Wort keinen besonderen Wert zubilligen, tun sie dies
übrigens nur, weil sie von der Wirkungslosigkeit ihrer eigenen Redereien sich, Gott sei Lob und Dank,
schon selbst gründlichst überzeugt haben.

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7. Kapitel:
Das Ringen mit der roten Front
Ich habe 1919/20 und auch 1921 persönlich sogenannte bürgerliche Versammlungen besucht. Sie übten
auf mich immer denselben Eindruck aus wie in meiner Jugend der befohlene Löffel Lebertran. Man soll
ihn nehmen, und er soll sehr gut sein, aber er schmeckt scheußlich! Würde man das deutsche Volk mit
Stricken zusammenbinden und es mit Gewalt in diese bürgerlichen "Kundgebungen" hineinziehenund
bis nach Schluß jeder Vorstellung die Türen absperren und keinen herauslassen, so könnte das vielleicht
in einigen Jahrhunderten auch zum Erfolge führen. Allerdings muß ich offen gestehen, daß mich dann
wahrscheinlich das Leben nicht mehr freuen würde und ich dann lieber auch gar kein Deutscher mehr
sein wollte. Nachdem man aber das, Gott sei Lob und Dank, nicht kann, soll man sich nur nicht
wundern, wenn das gesunde unverdorbene Volk "bürgerliche Massenversammlungen" meidet wie der
Teufel das Weihwasser.
Ich habe sie kennengelernt, diese Propheten einer bürgerlichen Weltanschauung, und wundere mich
wirklich nicht, sondern verstehe, warum sie dem gesprochenen Wort keinerlei Bedeutung beimessen.
Ich besuchte damals Versammlungen der Demokraten der Deutschnationalen, der Deutsch-
Volksparteiler und auch der Bayerischen Volksparteiler (bayer. Zentrum). Was einem dabei sofort
auffiel, war die homogene Geschlossenheit der Zuhörer. Es waren fast immer nur Parteiangehörige, die
an einer solchen Kundgebung teilnahmen. Das Ganze, ohne jede Disziplin, glich mehr einem gähnenden
Kartenspielklub als einer Versammlung des Volkes, das soeben seine größte Revolution durchgemacht.
{539 Bürgerliche "Massenversammlungen"}
Um diese friedliche Stimmung zu erhalten, geschah denn auch von seiten der Referenten alles, was nur
geschehen konnte. Sie redeten, oder besser, sie lasen meist Reden vor im Stil eines geistreichen
Zeitungsartikels oder einer wissenschaftlichen Abhandlung, mieden alle Kraftwörter und brachten bis
und da einen schwächlichen professoralen Witz dazwischen, bei dem der ehrenwerte Vorstandstisch
pflichtgemäß zu lachen begann; wenn auch nicht laut, also aufreizend zu lachen, so doch vornehm
gedämpft und zurückhaltend.
Und überhaupt schon dieser Vorstandstisch!Ich sah einmal eine Versammlung im Wagnersaal zu
München; es war eine Kundgebung anläßlich der Wiederkehr des Tages der Völkerschlacht bei Leipzig.
Die Rede hielt oder las ein würdiger alter Herr, Professor an irgendeiner Universität. Auf dem Podium
saß der Vorstand. Links ein Monokel, rechts ein Monokel und zwischendrin einer ohne Monokel. Alle
drei im Gehrock, so daß man den Eindruck erhielt entweder eines Gerichtshofes, der soeben eine
Hinrichtung vorhat, oder einer feierlichen Kindstaufe, jedenfalls also eines mehr religiösen Weiheaktes.
Die sogenannte Rede, die sich gedruckt vielleicht ganz schön ausgenommen hätte, war in ihrer Wirkung
einfach fürchterlich. Schon nach dreiviertel Stunden döste die ganze Versammlung in einem
Trancezustand dahin, der nur unterbrochen wurde von dem Hinausgehen einzelner Männlein und
Weiblein, dem Geklapper der Kellnerinnen und dem Gähnen immer zahlreicherer Zuhörer. Drei
Arbeiter, die, sei es aus Neugierde oder als beauftragte Posten, in der Versammlung anwesend waren, und hinter denen ich mich postierte, blickten sich von Zeit zu Zeit mit schlecht verhehltem Grinsen an
und stießen sich endlich gegenseitig mit dem Ellbogen, worauf sie ganz leise den Saal verließen. Man
sah es ihnen an, daß sie um keinen Preis stören wollten. Es war dies bei dieser Gesellschaft auch
wirklich nicht notwendig. Endlich schien sich die Versammlung dem Ende zuzuneigen. Nachdem der
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